Was für ein Sieg im Derby gegen den HC Dietikon-Urdorf (23:26)

03.11.2019

Auf dieses Spiel wurde lange in der Region hingefiebert. Das erste richtige Derby im Limmattal zwischen uns und dem HC Dietikon-Urdorf stand auf dem Programm. Es war eine Begegnung zweier Mannschaften, die den Handball des Gegners bis ins Detail bestens kennen. Doch ahnte noch niemand vor Spielbeginn – an diesem regnerischen Sonntagnachmittag – dass diese Affiche zu einem Knüller werden würde, der seinesgleichen sucht.

Beide Mannschaften starteten sichtlich nervös mit je einem Fehlschuss und einem technischen Fehler in die Partie, ehe das Score durch den Gastgeber in blau-weiss eröffnet wurde. Es waren die Hausherren, die das Spieldiktat in der sehr gut gefüllten Stadthalle in Dietikon nach dem 2:2 Ausgleich an sich rissen und Tor um Tor davonziehen konnten. Wir haben nur vereinzelt mit Nadelstichen zum Torerfolg gefunden. Unsere Nervosität konnten wir in der ersten Halbzeit nie ganz ablegen, was zu einem zwischenzeitlichen 7-Tore-Rückstand führte

In der Offensive zu harmlos, zu fehleranfällig und zu ineffizient bei der Chancenauswertung und in der Defensive mit zu wenig Biss und Kampf, um den unangenehmen Gegner erfolgreich am Toreschiessen hindern zu können. Mit dem Pausenresultat von 14:8 für die Gastgeber ging es in die Katakomben.

 

Wie Phoenix aus der Asche

Es bleibt wohl ein Geheimnis des Trainerstaffs und des Teams, wie die Pausenansprache lautete und welche Worte gefunden wurden. Nach einem abermaligen Tor und einer neuerlichen 7-Tore-Führung durch den HCDU, startete unsere grosse Aufholjagd.

Die zahlreichen Zuschauer sorgten für die notwendige Atmosphäre, die dieses Derby verdiente. Getragen von unserem angereisten Fanblock fingen wir uns und spielten uns in einen unermüdlichen Rausch. Tor um Tor gelang es uns den Rückstand zu verkleinern. Das 20:17 durch den HCDU sollte das letzte Tor für eine lange Zeit bleiben. Es ist unserer undurchdringbaren Verteidigung, den mirakulösen Glanzparaden und traumhaften Torkombination zu verdanken, dass rund 11 Minuten vor Spielende, der für nicht mehr möglich gehaltene Ausgleich fiel. Ein letztes Aufbäumen des Gegners und die abermalige Führung wurden von uns umgehend mit 3 Toren in Folge im Keim erstickt. Die erstmalige Führung und der Doppelschlag zur 2-Tore-Führung beflügelten unser Team ein weiteres Mal.

Kurz vor Spielende sorgte der Anschlusstreffer der Gastgeber und eine 2-Minuten-Strafe gegen uns für den letzten Nervenkitzel. Doch wie wir dieses Spiel auch in Unterzahl herunterspielten, das Tor erzielten und wenig später, eineinhalb Minuten vor Schluss, die Führung ausbauten (23:25), war sinnbildlich für die Entschlossenheit dieses Teams, das mit immer wieder gesehener Routine den Gegner zermürben konnte. Ein technischer Fehler und das letzte Tor 38 Sekunden vor Ende zum 23:26 für uns, liess niemanden kalt. Es war ein Spiel an welches sich einige noch lange erinnern werden. 

Oder wie es ein Fan des Gegners (der anonym bleiben will) nach dem Schlusspfiff zusammenfasste: «Ich bin voll Fan vo Kampf, Teamgeist und Wille. Und das isch bi Limmat meh gsi.»